Attacko xl 385

ein stattliches Zweckmodell von Chocofly

Der Attacko XL 385 ist Teil der Attacko-Familie, die Zweckmodelle von 2m bis 4.25m Spannweite umfasst. Mit seinen 3.85m Spannweite ist der Attacko XL 385 das zweitgrößte Mitglied in der Familie. Zudem erhält man, in Kombination mit dem Rumpf des Attacko 2.5 und den Außenflächen des Attacko XL 385, im Handumdrehen ein weiteres Modell. Diese Eigenschaften, sowie der geräumige (Elektro)Rumpf und das angenehme Packmaß erweckten meine Neugierde.

Bestellt wurde das Modell bei Chocofly/Daniel Aeberli in der Schweiz. Passend zum Modell kann auch umfangreiches Zubehör, wie Antrieb, Servos, Kabelbaum und Flächenschutztaschen mitbestellt werden. Das Modell kommt gut verpackt, mit allem notwendigen Zubehör das ich mitbestellt habe, an. Die Einzelteile sind qualitativ sehr hochwertig und versprechen einen Aufbau ohne große Probleme.  

Die Anlenkung der Klappen wird als Überkreuzanlenkung mit IDS Systemteilen realisiert. Das verspricht eine steife und spielfreie Anlenkung. An den Wölbklappen kommen Messingschubstangen zum Einsatz. Diese werden herstellerseitig mitgeliefert. Hier musste ich neue Ruderhörner machen, da die Originalen zu groß waren. (Dieses Problem sollte aber behoben sein). 

Der Rumpfausbau ging eben so gut von der Hand. Den Motor ließ ich mir von Chocofly einbauen. So mußte ich keine Nasen-OP an einem neuen Modell durchführen. Die Servos für das Seiten- und Höhenruder sitzen hinter dem Verbinder unter einer eigenen Wartungsklappe. Die Ausschnitte für die beiden Servos müssen noch in das bereits eingeharzte Servobrett gefräst werden. Die Ruder werden mittels zwei 6mm CFK Rohren angesteuert. An beiden Enden werden 2mm Fahrradspeichen eingeharzt um einen Gabelkopf montieren zu können. 

Unter der großzügigen Kabinenhaube hat man genug Platz um die restliche Elektronik unterzubringen. In meinem Fall ist das ein Jeti MEZON 120A Regler, ein SM GPS Logger und ein Jeti 10K Empfänger. Der Antriebsakku muss um den Schwerpunkt einzuhalten unter den Verbinder rutschen. Um diesen rasch und einfach tauschen zu können, wird der Akku auf einer 2mm GFK Platte mittels Klettband gehalten. Die Platte hat am hinteren Ende ein Zunge die in die Grundplatte im Rumpf greift. Vorne wird die Platte mittels einer Flügelmutter festgeschraubt. Die Antennen können dank einem 2,4GHZ freundlichen Rumpf innen verlegt werden.

Der Erstflug fand Ende Oktober 2020 am Vereinshang bei mäßigem SO-Wind statt. Die Grundeinstellungen von Chocofly/ Daniel Aeberli sind perfekt. Mit dem empfohlenen Schwerpunkt von 89mm stellt sich ein leichter Abfangbogen ein. Alle Ruder sprechen sehr direkt an und der Attacko ist immer gut steuerbar. Ein Strömungsabriss kündigt sich mit „schwammigen Rudern“ an. Wird die Geschwindigkeit weiter reduziert, kippt der Attacko nach unten um wieder Fahrt aufzunehmen und ist sofort wieder steuerbar. Ich empfinde das Abreißverhalten als unkritisch da ein Strömungsabriss vorzeitig angezeigt wird und man rechtzeitig gegensteuern kann.

Besonders viel Spaß macht das großräumige, dynamische Fliegen mit dem Attacko. Der Attacko XL 385 ist aber nicht nur ein Modell für viel Wind am Hang, sondern er fühlt sich auch bei Thermik und wenig Wind sehr wohl. Wenn die Bedingungen es erfordern bringt der 6S Antrieb den Attacko sicher und schnell auf Höhe. 

Fliegen heißt auch Landen. Ich fahre hier die inneren Klappen so weit wie möglich herunter. Die mittleren etwa 10mm nach oben und die Querruder bleiben neutral. Mit dieser Einstellung bremst der Attacko sehr gut ab und bleibt immer gut steuerbar. Einzig die Beimischung des Tiefenruders wurde auf meine Vorlieben angepasst. Mit dieser Butterflyeinstellung gelingen steile und langsame Landeanflüge auf kleinem Raum. Ein kurzes Video gibt´s in der Galerie!

Fazit:

Das Service und die Beratung von Daniel Aeberli sind wirklich vorbildlich. Nach vielen Flügen kann ich sagen der Attacko XL 385 ist ein richtiger Allrounder mit genügend Festigkeitsreserven der sich auch vor schwachen Bedingungen nicht verstecken braucht. Handstarts mit und ohne Motor sind kein Problem.

Ein ausführlicher Bericht ist im Aufwind Magazin 03/2021 erschienen