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B4 Slope Edition

ein Eigenbau

Vor einigen Jahren konnte ich durch einen Zufall über zwei Ecken Pilatus B4 Formen inkl. Rumpfurmodell, Seitenruderform und Haubenform vom ehemaligen Hersteller Modellbau Gleisner übernehmen. Die B4 wurde damals in verschiedenen Größen gebaut. Ich habe die Rumpfformen für die 3m und die 3.3m Version. Die Formen sind noch in einem sehr guten Zustand, sodass ohne großem Aufwand neue Teile gebaut werden können. 

 

Ich entschied mich nun die 3.3m Version zu bauen. Die ersten Gedanken galten wie immer der Auslegung. Als leidenschaftlicher Hangflieger sollte diese B4 genau für diesen Zweck gebaut werden. Das Originalprofil ist ein Eppler 374. 

Im Sommer 2014 präsentierte Philip Kolb auf RC-Network einen MHSD Profilstrak für Scalemodelle in mittlere Größe. Diesen werde ich bei dieser B4 auch einsetzen. Der Übergang vom E-374 auf den MHSD Strak sollte gut machbar sein.

 

Die Formen wurden alle komplett gereinigt und neu mit Carnaubawachs gewachst. 

Der erste Test mit den neuen Formen und dem für mich neuen Trennmittel wurde mit dem Seitenruder gemacht. Hier ist der Material- und Zeitaufwand überschaubar. 

 

Das Seitenruder wird in Sichtcarbon gebaut. Als Gewebe wird ein 80g/m2 Spreadtow Gewebe verwendet. Der restliche Aufbau erfolgt mittels Schaumkerntechnik. Diese Technik verspricht einen leichten, aber doch festen Aufbau. Das fertige Leitwerk wiegt nun 40g. Entgegen der Bilder ist das Gewebe nun in +-45° angeordnet. Zum ersten Test wurden Reste des Gewebes verwendet. 

 

Die Formen für den Rumpf wurden ebenfall neu mit Trennmittel behandelt. Der erste Rumpf ist als Test ohne Lack entstanden. Hier wollte ich zunächst den Gewebeaufbau überprüfen, ob dieser die gewünschte Festigkeit bringt. In einer Nachtschicht wurde der Rumpf laminiert. Das Ergebnis war sehr vielversprechend. Der Rumpf kam mit einem Gewicht von 790g aus der Form.  Am Baubrett macht dieser einen sehr stabilen und robusten Eindruck. Aufgebaut wird der Rumpf vorne in Glas und Kevlar und ab der Flächenanformung in CFK. Die CFK Lagen bestehen aus einer Mischung aus Biax und UD Gelege. Nun ging es ans lackieren der Form. Der Rumpf soll zweifärbig mit einem Sichtcarbonteil entstehen. Das Lackieren ging gut von der Hand und war an einem Nachmittag bequem erledigt. Leider musste ich fast eine Woche warten, bis ich Zeit zum Laminieren fand. Der Gewebeaufbau wurde vom Testrumpf 1:1 übernommen. Zweit Tage später wurde der Rumpf entformt. Der Rumpf ging problemlos aus der Form und das Design sah sehr gut aus. Zum Besäumen der Naht klebte ich diese ab, um mit dem Stechbeitel den neuen Rumpf nicht zu beschädigen. Beim Abziehen des Klebebands blieb der Lack am Klebeband hängen. Zuerst dachte ich, dass sei nur Stellenweise und kann nachlackiert werden. Nach einer genauen Untersuchung musst ich leider feststellen, dass der gesamte Lack keine Verbindung mit dem Laminat eingegangen ist. Also zurück an Start bzw. zur Lackierpistole. Diesmal wurde der alte Härter (der könnte Schuld gewesen sein) entsorgt und durch einen neuen ersetzt. Diesen Rumpf konnte ich auch zeitnah laminieren. Der dritte Rumpf kam ebenfalls leicht aus der Form und das wichtigste war, dass der Lack hielt. Das positive an der Geschichte ist, dass der Sichtcarbonstreifen noch schöner geworden ist. Das Leergewicht beträgt nun 820g. 

 

Die Haube und der Haubenrahmen für die B4 wird ebenfalls aus bestehenden Formen gebaut. Als Gewebe kommt ein schwarz eingefärbtes Glas zum Einsatz. Das ist zwar nicht Scale, passt aber gut zum Rumpfdesign. 
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