Diese Beschreibung für die Erstellung einer Dichtlippe kann sowohl für Schalenflächen als auch für Styro-Abachi-Flächen verwendet werden. Schon bei den Flächen für den Kobuz mußte ich mich mit diesem Thema beschäftigen. Wenn man ein paar Dinge berücksichtigt ist die Herstellung kein Hexenwerk. Aber alles der Reihe nach.
Da liegen sie, die fertigen Flächen. Die Ruder sind ausgeschnitten und gängig gemacht. Sauberes Arbeiten ist immer wichtig, aber hier sollten der Bereich zwischen Hilfsholm und Rudersteg möglichst Staubfrei sein, um später keine Verschmutzungen in der Dichtlippe zu haben. Die Dichtlippe wird auf einem hitzebeständigem Kapton-Klebeband modelliert. Der Vorteil dieses Klebebands ist die Dicke und die gute Ablösbarkeit nach dem Aushärten. Durch das etwas dickere Klebeband entsteht automatisch ein passender Spalt zwischen Schale und Dichtlippe. Das Ruder sollte nun möglichst im 90° Winkel aufgeklappt werden und fixiert werden. Die Dichtlippe besteht aus eingefärbter Mumpe. Mit Thixotropiermittel wird die Mumpe so eingestellt, dass diese nicht ablaufen kann. Mit einem kleine Spritzbeutel wird die Mumpe auf das Klebeband gespritzt und mit einem Spachtel glatt gezogen. Wenn die Mumpe angeliert ist, kommt ein heikler Teil, das Einfädeln. Wenn das geschafft ist, wird die Klappe im Winkel von 45° fixiert und die Mumpe kann aushärten. Danach kann alle gelöst werden und die Dichtlippe kann auf die passende Breite geschnitten werden. Schließlich kann das Klebeband abgezogen werden und man hat eine schöne glänzende Dichtlippe vor sich, die perfekt einläuft.
Hinweis: Ich habe auch schon andere Klebebänder wie Paketband verwendet. Dieses ist dünner und haftet sehr stark an an der fertigen Dichtlippe. Ohne Rückstände war es nicht zu entfernen!
Dieser Baubericht ist auch im Aufwind-Magazin 01/2020 erschienen.