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LOKI - kultige 2 meter

Viele Modellflieger haben ihr ersten Bau- und Flugerfahrungen, so wie ich, mit einfachen Holzmodellen gesammelt. Holzkonstruktionen, speziell in der RES - Klasse erleben einen 2. Frühling bzw. waren auch nie ganz weg. Auch neben all meinen Voll CFK/GFK Modellen fliege und baue ich immer wieder gerne Holzmodelle. Der Aufbau ganz aus Holz hat seinen  eigenen Reiz und kann auch manchmal bei moderen Konstruktionen sehr fordernd sein. 

 

Der Loki in seiner ursprünglichen Form entstand 1971, konstruiert von Klaus Nietzer. Dieser Mann entwirft seit 1969 unglaublich viele Baupläne für Modelle aller Art, die auch im VTH Verlag erhältlich sind. So auch der Bauplan des Loki.

Mein Loki stammt von Gumiodler-Modellbau-Services rund um Inhaber Philip Neuß. Er hat den Loki etwas überarbeitet und mit Flugmodellbautechnik Miesbach neu aufgelegt. 

Die Grundkonstruktion ist gleich wie schon 1971, lediglich das Profil ein Epper 374 wurde leicht modifiziert. Der Loki kommt als Fertigmodell, bespannt mit Oracoverfolie. Die Teile werden alle gefräst bzw. gelasert und der Rumpf wird auf einen Heling verzugsfrei zusammengebaut. Die Tragfächen sind eine klassische Rippenkonstruktion mit einer Holmkonstruktion aus Holz und Sperrholz. Das Höhenleitwerk ist ein Pendelruder das ebenfalls eine Rippenkonstruktion ist. Hier kommen einige "moderne" Gene zum Vorschein. Die Rippen sitzten auf CFK Rohre die auch als Steckungshülen dienen. Seiten und Höhenruder werden über Bowdenzüge angelenkt die ohne große Radien verlegt sind und so sehr leichtgängig sind. 

Auch wenn es nicht ganz zu einem Retromodell passt habe ich mich für einen moderne Servobestückung mit

4 Stück KST HV X10-710 Servos und einem 2 LiIo Akku entschieden. Die Servobesfestigung für die Querruder befindet sich an massiven 4mm Sperrholzdeckeln. Die beiden Servohalter mussten etwas umgebaut werden damit die KST X10 passten. Schließlich konnte ich aber eine schöne spielfreie Anlenkung der Querruder realisieren. Im Rumpf arbeiten ebenfalls diese Servotypen. Hier musste auch ein passender Rahmen erstellt werden, da es ein Ausschnitt für Standardservos gibt. 

Ein LiIon Akku mit dem Zellentyp Panasonic NCR18500A passt perfekt in den Akkuschacht. Die Kabinenhaube wird unsichtbar von 2 Neodymmagneten gehalten. Damit war der Aufbau des Lokis auch schon abgeschlossen. Beim anschließenden Auswiegen musste ich feststellen, dass doch einiges an Blei notwendig ist um den angegebenen Schwerpunkt zu erreichen. Dieser ist direkt unter der Steckung. Hier zeigten sich eindeutig die ältern Gene. Waren die RC Komponenten 1971 doch bedeutend schwerer als heute. Ich denke Klaus Nietzer hat den Loki so konstruiert, dass damals kein oder nur wenig Blei notwendig war. 

Im Oktober 2021 an einem goldenen Herbsttag mit fetzblauem Himmel ging es nach Stetten an den Vereinshang des 1.HMS

Nach den üblichen Fotos und ein paar gesprächen was ich denn da schon wieder habe ging es an die Kante. Mäßiger bis lebhafter Wind bließ mir ins Gesicht. Perfekt! Nach dem Start war ein nachtrimmen des Pendelhöhenruders notwendig. Die Ruderausschläge wurde auch mangels Datenblatt geschätzt. Ich hab ganz gut geschätzt. Die Ausschläge passten schon einigermaßen. Die Höhenruderbeimischung bei der Landestellung (Hochgestellte Querruder) mußte natürlich noch genau erflogen werden. Jetzt gelingen schöne und kontrollierte Landeanflüge. Das Abreißverhalten würde ich als sehr gutmügtig bezeichen. Der Loki ist ein Modell, dass sich schon mittleren Bedingungen am Hang wohlfühlt. Auch bei stärken Windgeschwindigkeiten wird man, trotz der "leichten" 1200g nicht gleich zur Landung gezwungen. Kunstflug ist des Lokis Paradedisziplin. Alle Klassische Figuren gelingen gut. Klar ist aufgrund der Holzkonstruktion und des Gewichts der Durchzug und die Geschwindigkeit enden wollend, aber es muss nicht immer ein Vollgasmodell sein um Spaß zu haben. 

 

Danke Klaus Nitzer für diese zeitlose Konstruktion und danke an Philip Neuß für die Neuauflage. 

Einen ausführlichen Bericht findet ihr in der AUFWIND 03/2022!

Für Fragen kontaktiert mich bitte über das Kontaktformular.

 

Hier meine Erflogen Einstellungen:

Höhe +/- 15mm

Seite 20mm

Quer -25/+15mm

Landestellung:

Quer -23mm

Höhe +3mm

Schwerpunkt: Direkt unter der Flächensteckung.