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ULTRA - RES

Auffallende Merkmale dieses Modells sind das Pendelseitenruder und das Pendelhöhenruder sowie das nur aus Streben bestehende Rumpfboot. Diese Merkmale haben meine Aufmerksamkeit auf das Modell gezogen. Bestellt habe ich dieses bei Modellsport Huggler in der Schweiz.

Geliefert werden die Bauteile, gut geschützt, in einem stabilen Karton. Alle für den Rohbau notwendigen Teile sind im Bausatz enthalten. Die Bauteile sind gelaserte Sperrholz- und Balsaholzteile von guter Qualität sowie einige CFK Stäbe und Profile. Eine Bauanleitung ist nur als Onlineversion verfügbar. Einen Link gibt es auf der Homepage von Modellbau Huggler. Hier würde ich mir, wenn auch etwas Oldschool, eine Druckversion wünschen damit nicht immer mit einem Endgerät in der Werkstatt gearbeitet werden muss. Die Bauanleitung ist jedoch schön gegliedert und übersichtlich mit vielen Fotos gestaltet und ergänzt so den Plan im Maßstab 1:1.

Begonnen habe ich mit dem Bau der Leitwerke. Den Bereich der Leitwerke am Bauplan habe ich mit selbstklebender Bucheinbindefolie abgeklebt damit keine Teile haften bleiben.

Die Rippen für die Leitwerke können leicht ausgelöst werden und passen perfekt ineinander. Einzig der Abbrand vom lasern sollte leicht abgeschliffen werden damit die Klebestellen besser haften. Alle Rippen werden auf ein CFK Rohr als Holm aufgeschoben und am Plan exakt ausgerichtet. Anschließend kann alles mit Sekundenkleber verklebt werden. Die Nasenleiste der Ruder ist ebenfalls ein dünner 2mm CFK Stab. Die beiden Leitwerke sind in kurzer Zeit rohbaufertig. Auf den ersten Blick wirken sie sehr filigran, sind aber ausreichend stabil. Das Rohbaugewicht des Höhenruders beträgt lediglich 9,4g. Beim Seitenruder zeigt die Waage 6,8g. Das Höhenruder wird auf einer CFK Wippe gelagert. Die Bohrungen für die Achse, ein 2mm CFK Stab, müssen noch gemacht werden. Dazu gibt es 2 Markierungen die diese Arbeit sehr erleichtern. Das Seitenruder wird ebenfalls auf einem 2mm CFK Stab gelagert. Baut man genau nach Anleitung, soll die Achse mit einem Tropfen Sekundenkleber gesichert werden. Somit kann es nicht abgenommen werden. Hier habe ich mir eine einfache Möglichkeit überlegt wie das Seitenruder abgenommen werden kann. Die Drehachse wird von einem kleinen 0,8mm Sperrholzteil gesichert. Dieses ist wiederrum mit einer kleine Schraube im 3mm CFK Holmrohr festgeschraubt.

Als nächstes wurden die beiden Tragflächen aufgebaut. Hier dient ein pultrodiertes CFK Profil mit quadratischem Querschnitt als Holm. Da die Fläche einen Doppelknick hat, muss das Profil zugeschnitten und in den richten Winkel geschliffen werden. Ein Sperrholzverbinderstück verbindet die Profile miteinander. Nun können die Rippen aufgeschoben werden und am Plan ausgerichtet und verklebt werden. Auch hier dient ein 2mm CFK Stab als Nasenleiste. Die Spoiler in den Flächen werden von einem zentralen Servo aus dem Rumpf angelenkt. Daher sitzen die beiden Spoiler auch sehr nahe am Rumpf. Im Gegensatz zu anderen RES Modellen sind die Spoiler des Ultra RES sehr groß und versprechen eine gute Bremswirkung. Die Flächenhälften werden über einen Verbinder an den Rumpf geschoben. Der Verbinder wird aus einem CFK Frästeil und Sperrholzteilen zusammengebaut. Gesichert werden die Tragflächen am Rumpf mittels 2 Neodym Magneten. Diese halten im Flug sehr gut und ausreichend. Das Rumpfboot besteht aus einer Spantenkonstruktion ohne Beplankung. Das zentrale Element ist ein 3mm Sperrholzteil in dem auch später die Servos sitzen. In der Bauanleitung ist der Aufbau des Rumpfbootes sehr gut beschrieben und geht gut von der Hand. Hier sollte genau nach Bauanleitung gearbeitet werden, da es eine linke und rechte Seite gibt. Auf der rechten Seite befindet sich nämlich der Zugang samt Deckel um den Akku zu wechseln. Der Leitwerksträger ist ein konisches CFK Rohr. Als Anlenkung für die Leitwerke dienen je ein 1,5mm CFK Rohr das im Rumpfboot in den Spanten ohne Hülse geführt wird. Vor den beiden Leitwerken müssen 2 Schlitze in das Rohr gefräst werden um die Schubstangen aus dem Rumpf zu führen. Mit einem Dremel, passendem Werkzeug und einer ruhigen Hand ist das kein Problem. Nun kann auch die Wippe für das Pendelhöhenruder an den Ausleger geharzt werden. Hier sollte man sich etwas Zeit zum Ausrichten nehmen. Das Höhenruder sollte ebenfalls fix am Rumpf Platz nehmen. Auch hier habe ich mir eine einfache Möglichkeit überlegt wie dieses für den Transport abgenommen werden kann. Die Achse wurde auf einer Seite mit einem kleinen Stück eines passenden CFK Rohr aus dem Fundus aufgedickt und am anderen Ende wurde eine kleine Kerbe gemacht. Ein Stück 0,8 Stahldraht, der an der Wippe angeklebt ist, hakt dort ein und fixiert das Höhenruder. Angelenkt wird das Ruder nicht über einen Gabelkopf wie im Plan beschrieben, sondern über ein Kugelgelenk in das ein Stift greift. Das ist eine einfache und spielfreie Lösung. Die 3 Servos müssen noch vor dem Bespannen in den Rumpf eingebaut werden. Ich habe mich für die CHA-Servos DS06 entschieden. Die Bohrungen und Aufnahme im Rumpfboot ist allerdings für KST Servos vorgesehen. Hier mußte ich Adapter verwenden die ich mit Hilfe meines 3D Druckers erstellt habe. Nach dem Einbau der Servos konnte ich mit dem Bespannen beginnen. Als Folie kam die originale Oralight Folie von Oracover zum Einsatz. Die Leitwerke und Flächen waren relativ einfach zu bespannen. Etwas herausfordernder war das Rumpfboot, welches aber auch gut gelungen ist. Natürlich ist das 2 färbige Design aufwendiger und etwas komplizierter, aber schön.

Die beiden Spoiler wurden mit einem einfachen Folienscharnier angeschlagen. Die Spoiler sind einfache 2mm Balsateile. Leider sind diese sehr weich und schlossen nicht richtig ohne Überstand in der Fläche. Am Ende standen die Spoiler bis zu 2mm aus der Fläche. Das gefiel mir gar nicht. So zeichnete ich die Spoiler im Cad nach und fräste diese neu. Die neuen Spoiler wurden aus 1mm Balsa, 0,4mm Sperrholz und 0,6mm Sperrholz als Sandwich erstellt. Diese Teile sind nun erheblich fester und schließen perfekt. Natürlich sind diese auch etwas schwerer. Dieses Mehrgewicht nehme ich aber gerne in Kauf. Nun konnte der Empfänger und der 2S Lipo mit 500mAh im Rumpf Platz nehmen. Der seitliche Deckel im Rumpf wird über einen Magneten gehalten. Beim Auswiegen zeigte sich, dass einiges an Trimmblei in der Nase notwendig ist um den angegebenen Schwerpunkt, 66mm von der Nasenleiste, zu erreichen. Schließlich zeigt die Schwerpunktwaage ein Fluggewicht von 410g an. Etwas schwerer als angegeben, aber sicherlich noch ein guter Wert. Das Mehrgewicht ist dem Foliendesign und der neuen Spoilerklappen geschuldet. Die restlichen Einstellarbeiten beschränkten sich auf das Seitenruder, das Höhenruder sowie die Landeeinstellung. Aufmerksamkeit sollte der korrekten EWD bzw. der Neutralstellung des Höhenruders geschenkt werden um keine bösen Überraschungen beim Erstflug zu erleben.

So konnte es nun zum Erstflug gehen. Auf diesen musste ich leider etwas warten, da der Frühling in Österreich geprägt war von Regen und Wind. Beides nicht ideal.

Anfang Juni war ein Alpinflugwochenende in Kärnten geplant. Auch wenn es keine F3L typische Umgebung ist, mußte der Ultra RES mit. An einem Nachmittag, nach einem kurzen Regenschauer, war die Luft ruhiger und leichte Thermik machte sich breit. Ideal um endlich den Ultra zu fliegen. Aufgebaut war das Modell schnell und die üblichen Checks konnten gemacht werden. Ein leichter Schubs am Hang reichte aus um dem Ultra RES seiner Bestimmung zu übergeben. Ein wenig nachtrimmen am Höhenruder war notwendig um in einen schönen Geradeausflug zu kommen. Das große Pendelseitenruder zeigte eine gute Wirkung und Richtungswechsel können rasch gemacht werden um in Richtung Thermik zu fliegen. Hat man diese gefunden, merkt man das sehr rasch mit diesem leichten Modell. Dank des großen Seitenruders kann sehr eng aber trotzdem stabil gekreist werden. Die Fluggeschwindigkeit des Ultra Res würde ich als sehr gemütlich bezeichnen. So kann man sehr gut die Umgebung beobachten und so Hinweise auf Aufwinde bekommen. Gespannt war ich natürlich auch auf die Wirkung der großen Spoilerklappen. Wie vermutet wirken diese sehr gut und es können kurze und steile Landeanflüge gemacht werden.

Endlich waren die Bedingungen auch zu Hause sodass, ich am Flugplatz Hochstarts machen konnte. Die Position des verstellbaren Hochstarthakens wird mit 74-75mm von der Nasenleiste angeben. Dieser Wert ist ein guter um sichere Hochstarts zu machen. Das Modell hängt so sicher am Seil ohne Tendenzen zum Ausbrechen zu zeigen. Nach dem Ausklinken aus dem Hochstartseil kann auch in der Ebene gemütlich nach Thermik gesucht werden. Erwartungsgemäß gab es nach den ersten Alpinflügen auch hier keine Überraschungen. Die wirkliche Überraschung sollte aber bald bei einem der nächsten Hochstarts kommen. Kurz nach dem Start begann das gesamte Leitwerk zu flattern und löste sich vom Rumpf. Da der Gummi noch einiges an Energie gespeichert hatte, schlug der restliche noch am Hochstartgummi hängende Ultra RES unschön am Boden auf. Leider wurde hier das Modell komplett zerstört. Wodurch das Flattern verursacht wurde konnte ich leider nicht mehr feststellen.

Der Ultra-RES ist ein rassiges Wettbewerbsmodell, dass in der Schweiz bereits häufig auf Wettbewerben zu finden ist und auch erfolgreich mitfliegt.

Auch für nicht Wettbewerbspiloten wie mich, ist der Ultra RES von Modellsport Huggler ein schönes Modell das nicht nur Spaß beim Bauen bereitet sondern auch einen entspannten Flugnachmittag bereiten kann. Die transparente Optik ist an sonnigen Tagen ein Augenschmaus.

Ein neuer Bausatz der ULTRA Res liegt schon in der Werkstatt samt ein paar Verbesserungen. Ich bin gespannt!

Detail zu den Veränderungen werde ich im Blog dokumentieren.

 

Spannweite:                      1990mm

Länge:                                  1340mm

Abluggewicht ab:             380g

(Herstellerangabe)

Flächeninhalt:                   35,3dm2

Flächenbelastung:           10,7g/dm2